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August 3, 2022

What guests want to know when renting a yacht in Croatia

Revier-Info
Yachtcharter Kroatien: von Split bis Dubrovnik

Der Süden des Landes ist derzeit das beliebteste Ziel an der kroatischen Küste. Aus gutem Grund: Die großen Inseln haben ein ganz eigenes Flair

Die meisten Crews reisen über die Flughäfen von Split oder Dubrovnik an, die gut mit dem Flieger aus Deutschland zu erreichen sind. Die Transfers zu den Charterbasen dauern für gewöhnlich nur 20, 30 Minuten, meist von Split nach Kastela oder Dubrovnik zur ACI-Marina. Mit dem Auto sind es bis in den Süden des Reviers, etwa nach Kastela bei Split, schon fast 900 Kilometer ab München. Entsprechend werden wohl nur wenige den Flixbus als Alternative ins Auge fassen, der etwa ab München zwar direkt fährt, aber fast 15 Stunden braucht.

CHARTER

Meistgenutzer Starthafen ist Split, dort ist die Marina Kastela der größte Charterausgangshafen der ganzen Küste. Im Umland gibt es aber auch weitere Basen, etwa in Trogir, Agana oder Rogoznica. Wer weiter im Süden starten will, wird Dubrovnik wählen. Es gibt noch einige andere Basen am Festland, etwa in Baska Voda, die wegen der längeren Transfers aber eher ungünstig sind. Das Revier ist allerdings derart beliebt, dass viele Crews, die hier segeln wollen, zur Hochsaison keine Schiffe mehr bekommen und dann von weiter nördlich gelegenen Basen bei Sibenik oder Murter starten. Die Auswahl an Flotten ist riesig, was vergleichsweise niedrige Preise im Europavergleich bedeutet, auch wenn der Süden derzeit sehr gefragt ist.

WIND & WETTER

Im Sommerhalbjahr weht an der Küste sehr häufig der Maistral, ein leichterer Wind aus Nordwest. Er entwickelt sich allmählich den Vormittag über und erreicht am Nachmittag meist 3 bis 4 Beaufort. Gegen Abend schläft er relativ rasch wieder ein.

Kräftigen Wind und Sturm kann die Bora aus Nordost bringen, die vor allem in Vor- und Nachsaison heftig werden kann, aber auch im Sommer immer wieder für Überraschungen gut ist. Crews sollten bei vorhergesagter Bora rechtzeitig Schutz suchen. Sie weht oft bei sehr klarem, gutem Wetter. Im Zweifel bei kritischen Vorhersagen auch noch kroatische Quellen hinzuziehen.

Aus Süd weht der sogenannte Jugo, der fast immer eine Verschlechterung des Wetters mit Bewölkung und Regen mit sich bringt. Auch er kann Sturmstärke erreichen, weht aber im Allgemeinen nicht so böig wie die Bora. Im Sommer ist er selten, in Vor- und Nachsaison wechselt er sich oft mit der Bora ab. Längerer Jugo bringt hohen Seegang, da er viel Anlaufweg über die Adria hat.
Der  kroatische Wetterdienst  sagt Bora und Jugo recht zuverlässig voraus. Ansonsten werden oft die üblichen Online- oder App-Wetter-Infoseiten wie  Windy.com ,  Windfinder.com  (Pro-Version!) u. a. benutzt.

NAVIGATION & SEEMANNSCHAFT

Navigatorisch ist der Süden relativ unkompliziert, es gibt etwas weniger Untiefen und kleinste Inselchen und Steinhaufen als in der Mitte des Landes. Die größeren Distanzen zwischen den vorgelagerten Inseln bedeuten weniger Schutz als im Norden, dafür weht die Bora hier im Allgemeinen etwas schwächer.

Im Revier gibt es eine Vielzahl von Bojenfeldern, die der Staat an Pächter vergibt und von denen es mittlerweile etwa 70 bis 80 im ganzen Land gibt. Wer die Bojen nutzt, muss zahlen; die Preise variieren von etwa 2 bis 5 Euro pro Bootsmeter, je nach Lage und Beliebtheit des Feldes. Wichtig: Wer ankern will, muss zu den Feldern mindestens 150 Meter Abstand einhalten (früher 250 Meter). Um diese Regelung gibt es gelegentlich Streit: Manche Betreiber versuchen auch Crews abzukassieren, die in der Nähe der Felder ankern. Man sollte in so einem Fall großzügig Abstand halten, um Ärger zu vermeiden.
Nicht alle Bojen-Grundgeschirre sind stark genug ausgelegt und gut gewartet. In Kroatien haften die Betreiber nicht für den Zustand der Bojen, dementsprechend sollte man sich bei schlechtem Wetter nicht blind auf diese verlassen.
Wichtig in Kroatien: Die Chartercrew des Bootes muss einen Funkschein-Besitzer (SRC) an Bord haben, so die Vorschrift. Es muss nicht zwingend der Skipper sein, es kommt aber immer mal wieder vor, dass ein Vercharterer dies verlangt. Und: Wird ein Dingi mit Außenborder bewegt, muss eine Person mit Führerschein darin sitzen, egal wie viel PS es hat.

HÄFEN & ANKERPLÄTZE

Der Süden Kroatiens hat eine etwas weniger dichte Kette von echten Full-Service-Marinas als die Mitte und der Norden, entsprechend sind die Häfen von Korcula, Dubrovnik oder Split besonders an Wochenenden oft brechend voll. Wer dort sicher einen Platz will, muss früh kommen oder vorab reservieren. Das geht über die Seite des Marina-Verbundes ACI oder über entsprechende Hafen-Portale wie etwa My Sea. Aber die vielen hübschen kommunalen Häfen und dazu private Anleger von Restaurants oder Konobas sind eine gute Alternative zu teuren Marinas. Entsprechend variieren die Liegegelder. Die Preise für Liegeplätze sind in den beliebten Marinas hoch, für ein Zwölf-Meter-Schiff werden in der Saison zum Beispiel in Korcula, Dubrovnik oder Split ungefähr 70 bis um die 100 Euro fällig, Kommunalhäfen oder kleinere Marinas liegen deutlich darunter. Achtung, einige ACI-Marinas sind am Wochenende teurer als in der Woche.
Die Küsten der Inseln bieten eine Vielzahl von schönen, auch gut geschützten Ankerplätzen.

Der Süden Kroatiens ist derzeit das beliebteste Revier an der Adria und vermutlich auch im ganzen Mittelmeer. Die Küste dort unterscheidet sich etwas von der Mitte: Die vorgelagerten Inseln wie Brac, Hvar oder Korcula sind größer als die meisten etwas weiter nördlich. Sie ragen oft höher auf, sind bergiger, und es gibt mehr Grün. Das ergibt in Summe eine malerische Kulisse, zumal sich viele Inselorte bildhübsch darin einfügen: Korcula, Dubrovnik, Hvar – alles Ziele, die anzulaufen sich unbedingt lohnt. Dort finden Crews tolle Altstädte mit verwinkelten Gassen, palmengesäumte Promenaden und ein breites Angebot von Geschäften und Restaurants für jeden Geschmack und auch Geldbeutel.
Ideale Ergänzung dazu ist eine gewaltige Auswahl an schönen Ankerbuchten mit kristallklarem Wasser rund um die Küsten der Inseln, die schöne Plätze en masse bieten. Die braucht man auch, denn im Hochsommer wird es im Revier voll.
In vielen Buchten warten ein oder mehrere Restaurant-Betreiber auf Crews und haben nicht selten gute Stege, sogar mit Muringleinen, Sanitäranlagen, Strom und schönen Terrassen. Die Segler lieben das Revier für diese kleinen Anleger und Plätze, die manchmal fast ausschließlich von Yachtcrews angelaufen werden. Genau wie im nördlicheren Kroatien gibt es in einigen Buchten kostenpflichtige Bojenfelder, die das freie Ankern einerseits einschränken, andererseits von vielen Crews aber als Anker-Alternative geschätzt werden.

Die Distanzen zwischen den Inseln sind in Süddalmatien etwas größer und bieten dadurch in manchen Abschnitten, etwa bei der Überfahrt zu den weiter außen gelegenen Inseln Vis oder Lastovo, weniger Schutz als die nördlichere Küste. Trotzdem ist das Revier nicht viel anspruchsvoller als die Mitte, in der es dafür beispielsweise deutlich mehr Untiefen gibt. Untiefen sind meist gut betonnt, Strom ist selten ein Problem, am ehesten müssen sich Crews mal mit einer kräftigen Bora auseinandersetzen. Wer mag, verholt sich an den langen Küsten der großen Inseln einfach von einem Ziel zum nächsten. Die Distanzen sind dann gering, mehr als ein paar Segelstunden sind eigentlich nie nötig.

Der Raum um Split ist wegen der Flotten-Massierung dort im Hochsommer sehr stark besucht. Wer dem Trubel etwas aus dem Weg gehen will, kann weiter gen Süden segeln. Ab etwa Korcula wird es dann ein wenig leerer. Das gilt besonders für Crews, die zwei Wochen unterwegs sind. Ansonsten ist das Revier aber auch ideal für einen Wochentörn. Bei Start ab Split bietet sich eine etwa 80 bis 100 Meilen lange Runde an über Solta, die Westseite von Brac, Korcula oder Vis. Hier findet man ein sehr abwechslungsreiches Revier mit derart vielen alternativen Stopps vor, dass es auch bei einem zweiten oder gar dritten Törn nicht langweilig wird.